04 Jun DVGW-Studie belegt: Deutschlands Gasleitungen sind bereit für Wasserstoff
DVGW-Studie belegt: Deutschlands Gasleitungen sind bereit für Wasserstoff
Diese Nachricht, die anlässlich eines jüngst beendeten Forschungsvorhabens des DVGW verbreitet wurde, ergänzt die gute Kunde von der Einigung der Regierungskoalition in der wichtigen Klimafrage im März dieses Jahres. Mit dieser gemeinsamen Forschungsarbeit von Industrie, Dienstleistern und Forschungsinstitutionen zeigt der Industriestandort Deutschland seine Stärken. Im internationalen Vergleich, so der DVGW in einem Webinar zum Thema, liegt man damit ganz weit vorne.
Die IWT-Solutions AG als Anbieter von Bauteilsicherheitsanalysen für Stahlkonstruktionen auf bruchmechanischer Basis sieht sich vor dem Hintergrund gut aufgestellt, da im Rahmen der Studie deutlich wurde dass die Bruchmechanik für die Sicherheitsbewertung eine große Rolle spielt. Unsere Erfahrungen in internationalen Projekten und Studien bestätigen diesen Ansatz. Nicht zuletzt wurde auch bei der internationalen Pipe-Line Konferenz TFAP2022 (Technology for Future and Agening Pipelines) in Gent das Thema Wasserstoff und Bruchmechanik intensiv diskutiert.
Als Anwender von bruchmechanischen Analysen können wir die Daten, die aus der DVGW-Forschung resultieren für unsere Berechnungen im Rahmen der Wasserstoffnutzung einsetzen. Gleichwohl sehen wir in Analogie zu anderen Anwendungsbereichen der Bruchmechanik aber noch Klärungsbedarf. Es stellt sich z.B. die Frage, ob insbesondere für die zahlreichen Schweißverbindungen, aber auch für die km langen Leitungen, durch die bisherigen Versuche Werkstoffstreuungen sicher abgedeckt sind.
Wir erwarten daher, dass das jetzt vorgelegte Ergebnis durch weitere Studien vertieft wird. Auch halten wir es für erforderlich, dass alternativ zu der vielfach genutzten amerikanischen Norm, ASME B31.12, Nationale bzw. Europäische Regeln entwickelt werden. Dazu haben wir uns and der DIN H2 Normungs Roadmap Wasserstofftechnologien aktiv beteiligt und sind in drei Untergruppen tätig (din.de/de/forschung-und-innovation/themen/wasserstoff/normungsroadmap-wasserstoff ). Im Bereich Druckbehälter und Rohre (EN 13445 und EN 13480) arbeitet die IWT-Solutions AG schon seit langem für die Teile 2 „Anforderungen and Werkstoffe“ und beteiligt sich jetzt auch an einer neu eingerichteten Task Group speziell für Wasserstoffanwendungen.
In Zukunft sehen wir Potential für neue Prüf- und Qualifizierungsmethoden, die schneller und einfacher durchzuführen sind. Gemeinsam mit unserem Partner, dem Prüflabor Goevert (goevert-gmbh.com ) in Essen arbeiten wir an zukunftsfähigen Prüfmethoden für die Qualifizierung von Werkstoffen für den Wasserstoffeinsatz.
Auch wird die Digitalisierung der Bauteilüberwachung und Instandhaltung durch Kombination der Messergebnisse von Wartungsmolchen (vdi-nachrichten.com/technik/energie/pipelines-mit-robotern-gegen-wasserstoffversproedung) mit Berechnungsmodellen wie der Bruchmechanik einen wichtigen Beitrag zur Bauteilsicherheit geleistet. Dazu werden derzeit von Forschungsinstitutionen wie der RWTH Aachen, dem IWM Freiburg sowie der BAM Berlin moderne Methoden der Werkstoffmechanik und Werkstoffmodellierung erforscht. Wir als wissensgetriebenes KMU setzen uns dafür ein, die Transformation solcher Forschungsergebnisse in die praktische Anwendungen und Normung zeitlich zu optimieren und pflegen daher engen Kontakt auch zu diesen und anderen Forschungseinrichtungen.
Pressemitteilung DVGW vom 28.03.2023
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