Ostbahnhof Berlin

Ostbahnhof Berlin

Ein besonderer Gegensatz findet sich in diesem historischen Bahnhof, der seit 1842 besteht: Stahlkonstruktionen aus dem vorletzten Jahrhundert, Zeitzeugen der frühen Industrialisierung, tragen modernste Hochgeschwindigkeitszüge sicher in den Bahnhof hinein und wieder hinaus.

Damit das so bleibt, hat die IWT-Solutions AG gemeinsam mit der THM (Lehrstuhl für Stahlbau, Prof Dr.-Ing. Bertram Kühn) ein Konzept zur zerstörungsfreien und schnellen Identifizierung der historischen Stahlsorten entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Bahn AG am Ostbahnhof erprobt. Das Konzept verbindet das Prinzip der Optischen Emissions Spektrokopie (OES) mit dem spezifischen Fachwissen über historischen Altstahl 

Die IWT-Solutions AG ist seit über 30 Jahren auf Stahl in der Anwendung und insbesondere auch auf die Gruppe der historischen Altstähle spezialisiert. Diese sind heute unter den Namen Puddelstahl und Flussstahl bekannt und Sie zeichnen sich durch sehr unterschiedliche mechanische Eigenschaften aus 

Ostbahnhof Berlin

Historische Altstähle aus dem vorletzten Jahrhundert sind im Ostbahnhof Berlin verbaut

Wichtig für die Bauwerkssanierung ist also, dass die Werkstoffeigenschaften der genieteten Einzelbauteile für die Berechnungen der Tragsicherheit, z.B. anhand der Bahn-Richtline BS805 oder anderen Regelwerken, bekannt sind. Umfangreiche Probenentnahmen aus der enormen Zahl genieteter Einzelbauteilen sind jedoch kaum realistisch umzusetzen. Zu großer Aufwand und auch die Beeinträchtigungen der Statik der schlanken und ressourcenschonend konstruierten Bauwerke durch zerstörende Probenentnahme sind große Hindernisse. 

Ostbahnhof Messpunkte

Messpunkte sind für die Messung von Farbschichten befreit und so für die Messung mit dem OES vorbereitet

Ostbahnhof Berlin Messung

Messung vor Ort mit dem mobilen Funken-Emissions-Spektroskop (kurz: OES)

Hier hilft die unkomplizierte Handhabbarkeit der OES- Spezialsonde, die einen problemlosen Einsatz unter Baustellenbedingungen und eine große Zahl von Messungen in kurzer Zeit ermöglicht. Dabei wird an der metallisch blanken Oberfläche mit einer Spezialsonde die chemische Zusammensetzung gemessen. Je nach Zugänglichkeit und Vorausplanung der Messpunkte sind bis zu 100 Messungen an einem Tag durchführbar. Für die gezielte Auswertung der Messergebnisse haben wir aufgrund unserer umfassenden Kenntnisse über Altstahl eine spezielle Methode entwickelt, welche die sichere Unterscheidung der Stahlsorten ermöglicht 

Für Planer, Bauherren, Betreiber und Eigentümer von Stahlkonstruktionen bedeutet dies, dass mit dem neuen Verfahren eine deutlich schnellere und praktikable Möglichkeit zur Verfügung steht, alte Stahlkonstruktionen mit Baujahren bis in die 80er Jahre dieses Jahrhunderts innerhalb kürzester Zeit hinsichtlich der Werkstofftypen statistisch signifikant zu analysieren. Damit leistet das Verfahren einen wichtigen Beitrag auch zur Nachhaltigkeit und dem Erhalt historischer Bauwerke beim Denkmalschutz.  

Wir bedanken uns bei allen Projektpartner*innen für den Ideenaustausch und die gute Zusammenarbeit. 

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